GenussNacht 2008

Thema

Kunstförderung und Belebung der Bülacher Altstadt

Pressebericht

TagesAnzeiger / 21.06.2008

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Mit Mandolinenmusik von Vivaldi, Tarantellas und neapolitanischen Liedern wurde das Städtchen Bülach am ersten lauen Sommerabend in diesem Juni verzaubert.

Von Thomas Baer (Text) und Johannes Dietschi (Bilder)

Bülach. - Das Wetter stimmte, die Leute strömten am Donnerstagabend in Scharen in die Bülacher Altstadt zur ersten Genussnacht. Es war der erste laue Sommerabend in diesem Juni, an dem man mit leichter Bekleidung, und vor allem ohne nass zu werden, bis tief in die Nacht im Freien sitzen konnte. Die Gäste wurden mit Apéroköstlichkeiten der Confiserie Klaus verwöhnt, man traf Bekannte und Verwandte, es war ein reges Sehen und Gesehenwerden. «Genau so habe ich mir das vorgestellt», strahlte Mischa Klaus, Initiant dieses Anlasses. «Für die Premiere bin ich von dem grossen Interesse begeistert, doch eine seriöse Bilanz kann ich erst ziehen, wenn ich darüber geschlafen habe.»

Sein Jugendtraum, einmal eine solche Freiluftveranstaltung mitten in der Altstadt zu organisieren, ist Tatsache geworden. Ein roter Teppich war auf dem Platz und der Marktgasse vor dem Café Klaus ausgerollt, 350 Stühle standen bereit. Vor dem Brunnen spielte das Kammerorchester Bülach unter Luzi Müller neben einem Concertino von Wassenaer und dem Divertimento No. 3 von W. A. Mozart zusammen mit dem Solisten Rico Punzi das Mandolinenkonzert in C-Dur von Antonio Vivaldi und das Konzert für Solomandoline und Streichquintett von J. A. Hasse.

Mit beleuchteten Hausfassaden, flackernden Kerzen, den in der Abenddämmerung nach Insekten jagenden Rauchschwalben und den im leichten Wind wehenden Fahnen fühlte man sich in mediterrane Gefilde versetzt, was durch die neapolitanischen Lieder im zweiten Teil, gesungen und arrangiert von Rico Punzi, noch verstärkt wurde.

Witziges Komikertrio

Das Cabaret BSK begleitete durch den Abend und sorgte für Lacher in allen Reihen. Gewohnt raffiniert, tollpatschig und mit witzigen Wortspielen, verstanden es die drei Komiker Matthias Birchler, Beat Seiler und Markus Külling, das Publikum zu unterhalten. Was sie anfänglich zu tun hätten, war dem Trio nicht ganz klar. Seiler kam, wie so oft, mit dem Geigenkasten unter dem Arm zu spät und versuchte vergeblich, einen Platz im Ensemble zu finden, bis er von seinen zwei Kollegen aufgeklärt wurde. Mischa Klaus habe sie beauftragt, die Sponsoren der Genussnacht vorzustellen. Doch wie es kommen musste, entwickelte sich ein Missverständnis nach dem andern, und so wurde der eine bald als Klaus, der andere als Zinniker (gemeint Zyniker) tituliert.

«Das Publikum war grossartig», schwärmt Seiler, der schon viele Jahre bei den Spielleuten von Seldwyla auftritt. «Leider gab es zu Beginn mit einem der Mikrofone ein Problem», sagt Birchler, «und so spielten wir den zweiten Sketch ohne den Verstärker.»

Auch das Streichorchester und der Solist waren über die Lautsprecher zu hören, was vor allem in den vorderen Reihen etwas störend wirkte. Die Violinen klangen in den Höhen teils schrill, doch der Spielfreudigkeit der Instrumentalisten tat dies keinen Abbruch. Das Freiluftkonzert war auch für die Musiker eine spezielle Erfahrung, schlug doch zeitweilig die Kirche ihren Takt dazu, oder ein startendes Flugzeug untermalte die virtuosen Melodiebogen des fingerfertigen Solisten.

Die Premiere der ersten Genussnacht ist vollauf geglückt - das sonst eher wenig belebte Bülacher Städtchen spürte an diesem Abend so etwas wie den Hauch des Südens. Das Publikum dankte es mit einem lang anhaltenden Applaus.

Fotos

Szenen einer Genussnacht: Ein Konzert des Kammerorchesters, lukullische Häppchen und neapolitanische Lieder in der Bülacher Altstadt.

 

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